Die Besteigung des Kilimandscharos war ein großes Abenteuer für uns mit allerhand neuen Eindrücken. Dennoch gab es auch während der mehrtägigen Wanderung gewisse Routinen, sodass wir euch im Folgenden einen typischen Tagesablauf am Kilimandscharo entlang der Machame Route beschreiben.
Morgens
Die Tage begannen i.d.R. gegen 7.30 Uhr morgens – Aufstehen, passend für den Tag anziehen, Sachen packen, gegen 8.00 Uhr Frühstück und etwa 8.30 – 9.00 Uhr Aufbruch. Wir bekamen warmes Wasser zum Waschen und Zähneputzen. Zum Frühstück gab es regelmäßig etwas anderes zu essen, u.a. Toast, Porridge, Pancakes, Ei, Würstchen, Speck, Butter, Marmelade und Verschiedenes an Obst wie Mangos und Orangen. Zum Trinken gab es Tee, Kaffee, Wasser und Fruchtsäfte. Gegessen haben wir jeden Morgen draußen an einem Tisch vor unserem Zelt. Dann ging die Wanderung für den Tag los.
Wir brachen normalerweise zu viert auf: Erasto (Reiseleiter), Amos (Assistenz-Reiseleiter), Timo und ich. Die Träger und der Koch blieben zunächst im Camp und bauten die Zelte ab. Timo und ich wanderten nur mit unserem Tagesrucksack. Dieser enthielt etwas zum Überziehen bei Kälte oder Regen, Kamera, Snacks, Wasser und was wir sonst eben noch für uns während der Zeit zwischen den Camps benötigten. Empfehlenswert sind außerdem Taschentücher (oder eine Rolle Toilettenpapier) und Desinfektionsgel, da sanitäre Einrichtungen zwischen den Camps rar sind. Für gewöhnlich läuft man ohne das Bedürfnis nach sanitären Einrichtungen von Camp zu Camp, aber man weiß ja nie…
Ebenfalls empfehlenswert sind Aspirin (in niedriger Dosierung) und Vitamine, die ihr zeitweise während des Aufstiegs einnehmen könnt. Wir hatten ebenfalls Ibuprofen dabei, was wir allerdings nur unregelmäßig einnahmen. Während des Trecks leicht zu reisen ist ein weiterer wesentlicher Erfolgsfaktor, den Gipfel zu erreichen. Ihr solltet daher versuchen, nicht mehr als 6-7 kg in eurem Tagesrucksack während der einzelnen Wanderungen von Camp zu Camp bei euch zu tragen. Das ist i.d.R. auch völlig ausreichend.
Alles andere, was wir nicht in der Zeit zwischen den Camps benötigten, verstauten wir in wasserdichten Beuteln, die dann von den Trägern transportiert wurden. Im Laufe der Tageswanderung überholten uns unsere Träger und der Koch regelmäßig. Dementsprechend war bei Erreichen des nächsten Camps bereits alles für uns vorbereitet. Die uns zur Verfügung gestellten Beutel mit dem Gepäck lagen bei uns im Zelt. Es bietet sich an, das Gepäck noch mal extra in kleinen Taschen zu verstauen. So sind Kleidung etc. besser vor Staub und Wettereinflüssen geschützt ist. Außerdem empfanden wir es als hygienischer, da die gestellten Beutel wiederverwendet werden.
Mittags
Die Wanderungen von Camp zu Camp sind recht abwechslungsreich mit Blick auf Flora, Fauna und Gelände. Die Machame Route gilt als eine der schönsten Routen. Sie gilt allerdings auch physisch als etwas anspruchsvoller als manche andere Strecke zum Gipfel des Kibo (daher auch der Name „Whiskey Route“). Insgesamt ist die Besteigung des Kilimandscharo allerdings eine Trecking Tour und hat nur wenig mit alpinem Wandern oder gar Klettern zu tun. Nicht umsonst wird der Gipfel von Menschen allen Alters bestiegen. Eine gewisse Grundfitness und Willenskraft sind in jedem Fall förderlich, egal über welche Route man aufsteigt.
Wir liefen insgesamt recht langsam, was allerdings normal ist. Insbesondere beim erstmaligen Erreichen der 4.000 Meter und bei den Höhenwanderungen zur Akklimatisierung setzt man bedacht einen Fuß vor den anderen – „pole pole“, langsam langsam. Außerdem legten wir regelmäßig Pausen zum Ruhen, Trinken und für Snacks ein. Unser Mittagessen transportierten wir in dafür vorgesehenen Lunchboxen. Zu essen gab es i.d.R. Sandwiches, Obst, getrocknetes Fleisch und Brot oder Kartoffeln.
Nachmittags
Insbesondere zur Nachmittagszeit und in niedrigeren Lagen kommt es immer wieder zu kürzeren Regenfällen. Während der einzelnen Etappen solltet ihr daher auf jeden Fall wasserdichte oder zumindest wasserabweisende Kleidung, Regencapes oder einen Regenschirm (klingt lustig, aber wir können bestätigen, dass er wirklich nützlich ist!) mit euch führen.
Zur Nachmittagszeit erreichten wir dann das nächste Camp – ankommen, auspacken, ausruhen; dann den Nachmittagssnack (meist Popcorn oder Erdnüsse) und ein Heißgetränk genießen. Die Zeit in den Camps bis zum Abendessen konnten wir uns ansonsten gut durch den Austausch mit anderen Reisenden vertreiben oder durch Spaziergänge in der Gegend. Auch Karten- oder kleinere Brettspiele können je nach Gruppengröße ein schöner Zeitvertreib sein.
Abends
Das Abendessen gab es meist gegen 19.00 Uhr. Wir aßen i.d.R. zusammen mit Erasto oder Amos. Da es zu der Zeit bereits dunkel und insbesondere ab etwa knapp 4.000 Metern Höhe auch deutlich frischer ist, aßen wir in einem dafür vorgesehenen Zelt. Die Stimmung war immer gut und recht gesellig. Wir erfuhren viel über den Kilimandscharo sowie Land und Leute in Tansania.
Nach dem Abendessen fand dann die Lagebesprechung statt: Wie würde der folgende Tag vom Höhenprofil aussehen, wie lange würden wir laufen, und wie sollten wir uns bestmöglich für den folgenden Tag und die bevorstehende Nacht anziehen. Außerdem wurde regelmäßig der Herzschlag und die Sauerstoffsättigung im Blut mit Hilfe eines kleinen Clips (Sättigungsmessgerät) am Zeigefinger gemessen.
Eine ausführliche Beschreibung unserer Wanderung entlang der Machame Route findet ihr hier.