Wer eine Safari plant, kann sich in der Regel auf frühes Aufstehen einstellen. Alternativ kann man eine Safari natürlich auch ganz gemütlich gestalten und seine Pirschfahrten erst zur Mittagszeit beginnen. Wir sind allerdings vom ersten Typ Safari-Reisende. Außerdem sind viele Tiere morgens aktiver und damit die Chance höher, einige verschiedene zu sehen. Dementsprechend früh begann unser erster Tag der Safari.
Gegen sieben Uhr morgens holte uns unser Fahrer Michael mit seinem Jeep von der Meru View Lodge ab. Wir hatten eine Safari von vier Tagen und drei Nächten geplant, die erste Nacht davon in Zelten. Die anderen beiden Nächte wollten wir jeweils in einer Tented Lodge sowie in einer Lodge verbringen. Da für Camping-Safaris das Essen selbst zubereitet werden muss, wird man auf dieser Art von Safari von einem Koch begleitet. Mit dem Geländewagen fuhren wir also von der Lodge in Richtung Arusha, wo unser Koch Dan dazu stieg. Die gemeinsame Fahrt von Arusha bis zur Fanaka Campsite in Mto wa Mbu dauerte etwa weitere zwei Stunden. Dort angekommen entluden wir unser Gepäck und aßen zu Mittag. Anschließend machten wir uns auf zu…
…unserer ersten Pirschfahrt!
Pirschfahrt, was heißt das eigentlich? Frei formuliert: man macht sich im Jeep zusammen mit seinem Guide, der gleichzeitig Fahrer ist, auf Entdeckungstour durch einen Nationalpark. Ein grandioses Erlebnis! Wir waren zu zweit auf Safari und zusammen mit unserem Guide zu dritt im Auto. Dementsprechend hatten wir ausreichend Platz für unsere Sachen und freien Blick nach draußen. Unabhängig von der Art der Aktivität, d.h. sowohl beim Bergsteigen im Kilimandscharo Nationalpark als auch bei Safaris, muss man sich im Nationalpark registrieren. Du selbst musst dazu keine weiteren Dokumente bei Dir führen, Dein Fahrer hat alle notwendigen Informationen und übernimmt die Registrierung für euch. So verlief es auch bei uns und wenige Minuten nach Ankunft am Eingang des Lake Manyara Nationalparks konnten wir mit unserem Jeep in den Park hineinfahren.
Direkt zu Beginn säumten eine Vielzahl von Pavianen den Fahrtweg. Die teils kecken Tiere sind weit verbreitet in Tansania und fester Bestandteil eines jeden Nationalparks. Straßen gibt es in den Nationalparks so gut wie gar nicht, sondern eher Pisten. Diese sind allerdings in der Regel gut befestigt und für Autos mit Allradantrieb problemlos befahrbar. Nach kurzer Zeit fängt der zunächst recht dichte Wald an sich zunehmend zu lichten. Auf den zunehmend freien Flächen konnten wir verschiedene Tiere wie Impalas, Helmperlhühner, verschiedene Antilopenarten und Giraffen beobachten. Etwas später verschwindet die Bäume nahezu vollständig und eröffnet den Blick auf den See, den Lake Manyara. Für Vogelliebhaber ereignet sich hier regelmäßig ein wahres Spektakel. Regelmäßig finden sich tausende Flamingos sowie Ibisse und Pelikane am Ufer des Sees. Wir hatten Glück und konnten, dank Michaels Fernglas, zudem aus der Entfernung ein Flusspferd beim Grasen beobachten. Ein Fernglas würden wir in jedem Fall für eine Safari empfehlen.
Später erreichten wir den auf einem Hügel gelegenen Picknick-Bereich. Von dort aus hatten wir einen tollen Blick ins Land und über den gesamten Nationalpark. Der Lake Manyara Nationalpark ist zwar einer der kleineren Parks, beherbergt aber dennoch eine enorme Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Mittlerweile war es späterer Nachmittag geworden. Wie alle Nationalparks schließt auch der Lake Manyara Nationalpark um 18 Uhr für Besucher. Also machten auch wir uns langsam auf den Rückweg zum Parkeingang, zumal wir noch mehr als 10 km Fahrtweg vor uns hatten. Entsprechend der Qualität der Pisten kann die Fahrt etwas länger dauern, insbesondere während der Regenzeit. Außerdem planten wir etwas mehr Zeit für den Fall, dass uns noch die ein oder anderen Tiere über den Weg laufen würden. Und das war auch gut so.
Elefanten!
Etwa 15 Minuten vor Erreichen des Parkausgangs sahen wir beim Überqueren einer Brücke, in dem größtenteils trockenen Flussbett eine kleine Herde von Elefanten. Wow! Das war das erste Mal, dass wir diese Dickhäuter in freier Wildbahn aus nächster Nähe zu Gesicht bekamen. Entsprechend groß war die Freude unserseits. Die Elefanten jedoch schienen wenig beeindruckt und gingen ihrem gewohnten Rhythmus nach. So konnten wir diese beeindruckenden Tiere in aller Ruhe aus dem Jeep heraus beobachten. Nur etwa fünf Minuten später machten wir erneut Stopp. Schon wieder Elefanten! Diesmal waren es zwei, die dabei waren, ihre Kräfte zu messen. Entsprechend groß war das Erlebnis und Staunen, dies aus nur wenigen Metern Entfernung sehen zu können. Insgesamt lassen sich die Wildtiere recht gut beobachten, sofern man sie zu Gesicht bekommt. Wichtig ist allerdings, nicht das Fahrzeug zu verlassen, da die meisten von ihnen sonst scheu das Weite suchen.
Der erste Tag unserer Safari war also bereits ein voller Erfolg. Entsprechend gespannt auf die weiteren Tage kehrten wir am frühen Abend zu unserem Campingplatz zurück.