Wer an die Vegetation in Tansania denkt, denkt vermutlich zunächst an eine ausgedehnte Savannenlandschaft. Nimmt man nun allerdings noch den Kilimandscharo hinzu, sieht man vier weitere Vegetationszonen. Die Vegetationszonen am Kilimandscharo entstehen durch das einzigartige Klima am Berg. Je nachdem, wie hoch ihr euch befindet und welche Route ihr lauft, seid ihr umgeben von dichtem Grün oder ewigem Eis. Die Machame Route bspw. gilt als etwas anspruchsvollere, aber landschaftlich schönste und abwechslungsreichste Route. Sie ähnelt der Umbwe und Mweka Route.
Tropischer Bergregenwald
Es gibt verschiedene Eingänge in den Kilimandscharo Nationalpark. Sowohl das Machame Gate als auch das Mweka und Marangu Gate liegen auf einer Höhe von etwa 1.800 bis 3.000 Meter. Eure Wanderung beginnt damit in der Vegetationszone „Tropischer Bergregenwald“. Ihr lauft auf Wegen und Pfaden durch das satte Grün. Hoch oben im Blätterdach werdet ihr immer wieder Gruppen von Affen wandern sehen. Es ist schwülwarm, etwa 20-25 °C, und gelegentliche Regenfälle sind keine Seltenheit, insbesondere zur Nachmittagszeit.
Moorland
Nach mehreren Stunden Fußweg und gelegentlichen kurzen Pausen fängt der bis dahin dichte Regenwald langsam an sich zu lichten. Auf einer Höhe von knapp 3.000 Metern seid ihr damit an den Ausläufern des Moorlands angekommen. Charakteristisch für diese Vegetationszone sind der niedrigere Baumwuchs sowie die zunehmende Fülle an Farnen und Moosen. Außerdem kühlt sich die Luft zunehmend ab, sodass es bei Erreichen eures ersten Camps i.d.R. 15 bis 20 °C sind.
Steinwüste
Bereits vom Moorland, spätestens jedoch von der Steinwüste aus, habt ihr eindrucksvolle Blicke ins Land. Ihr seid mittlerweile auf einer Höhe von etwa 4.000 Metern angekommen. Der Anstieg ist zumeist flacher als zuvor und ihr lauft auf Pfaden über scheinbar endlose Weiten und Geröllfelder dem Kibo und Uhuru Peak entgegen. Die Vegetation in der Steinwüste ist insgesamt recht karg. Dafür trefft ihr auf einzigartige Pflanzenarten wie bspw. Schopfbäume (Dendrosenecio kilimanjari), einen Pflanzentyp, der mehrere hundert Jahre alt werden kann.
Ewiges Eis
Das ewige Eis, die Gletscher am Kilimandscharo, seht ihr normalerweise das erste Mal am Gipfeltag aus nächster Nähe. Es handelt sich um Jahrtausende alte Eismassen. Diese sind allerdings in den vergangenen Jahrzehnten drastisch zurückgegangen und werden aller Voraussicht nach in einigen Jahren komplett verschwunden sein. Bereits zuvor lauft ihr allerdings teils über Eis und Schnee, abhängig von eurer Route und den saisonalen Witterungsbedingungen am Berg.