„Der härteste Spaziergang der Welt“ – so bezeichnet manch einer die Besteigung des Kilimandscharos. Und in der Tat gleicht die Tour mit Blick auf die notwendige Erfahrung und das technische Niveau wirklich einem Spaziergang bzw. ist schlichtweg eine Trecking-Tour. Dies allerdings über mehrere Tage und bei immer dünner werdender Luft. Insbesondere letzteres führt dazu, dass etwa jede(r) siebte Reisende es nicht bis auf den Gipfel des Kilimandscharos schafft. Die Höhenkrankheit ist damit einer der Hauptgründe, wieso Reisende die Tour frühzeitig beenden müssen.
Doch was ist Höhenkrankheit überhaupt? Wie entsteht, verläuft und geht sie wieder? Welche Maßnahmen eigenen sich zur Behandlung?
Zum Hintergrund der Höhenkrankheit:
Die Höhenkrankheit ist zunächst nichts anderes als ein Sammelbegriff für Symptome, die aufgrund einer Unterversorgung des Körpers mit Sauerstoff entstehen. Diese treten für gewöhnlich bei einem zu raschen Aufstieg auf über etwa 3.000 Meter auf. Häufige Symptome sind, je nach Intensität der Höhenkrankheit, Übelkeit, Kopfschmerzen, Schlafstörungen, Müdigkeit, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Erbrechen und Schwindel. Schwere und möglicherweise lebensgefährliche Komplikationen in großer Höhe sind Lungen- oder Hirnödeme. Etwa ein Drittel aller Reisenden leidet zumindest unter leichten Symptomen der Höhenkrankheit.
Je höher ihr wandert, umso niedriger wird der Luftdruck. Der Anteil an Sauerstoff in der Luft bleibt hingegen konstant bei etwa 20%, egal ob ihr euch auf 1.000 oder 6.000 Höhenmetern befindet. Aber: durch den geringeren Luftdruck in der Höhe ist bspw. in 1 m3 Luft auch weniger Sauerstoff enthalten. Der Sauerstoff ist auf dem Berg schlichtweg weniger stark komprimiert vorhanden als unten im Tal.
Daran muss sich euer Körper erst gewöhnen, da er auf eine höhere Sauerstoffsättigung in der Luft eingestellt ist. Sofern ihr (wie die meisten Menschen) in niedriger gelegenen Gebieten lebt, ist euer Körper eben darauf eingestellt. Insbesondere die Anzahl an roten Blutkörperchen (Erythrozyten), d.h. der Zellen, die Sauerstoff transportieren, ist angepasst an eine hohe Sauerstoffsättigung. Steigt ihr nun schnell in die Höhe auf, reicht die Anzahl dieser Zellen nicht mehr aus, um den nun weniger vorhandenen Sauerstoff aufzunehmen. Euer Körper ist daher weniger gut mit Sauerstoff versorgt.
Das passiert:
Als Reaktion auf diese Unterversorgung bildet der Körper neue rote Blutkörperchen. Die erhöhte Anzahl an roten Blutkörperchen führt dazu, dass ihr wieder mehr Sauerstoff aus der Luft aufnehmen könnt. Findet dieser Prozess nicht schnell genug statt (bzw. steigt ihr zu schnell auf in die Höhe), leidet ihr möglicherweise unter Kopfschmerzen, Schwindel, Übelkeit o.ä. – Formen der Höhenkrankheit eben.
Die einzige Möglichkeit, die Höhenkrankheit effektiv zu behandeln, ist durch die Zufuhr von Sauerstoff. D.h. entweder führt ihr eine kleine Sauerstoffflasche bei euch (können meist geliehen werden) oder ihr steigt hinab in niedrigere Höhen. Zur Linderung insbesondere leichter Symptome können außerdem Schmerztabletten wie Paracetamol eingenommen werden.
Sehr gut Aufschluss zum Thema Höhenkrankheit gibt auch dieser Artikel. Falls ihr euch explizit für Maßnahmen zur Vermeidung der Höhenkrankheit interessiert, haben wir hier einen Artikel für euch.