Der letzte Tag unserer Wanderung startete entspannt zur gewohnten Uhrzeit. Da wir etwas zeitiger als sonst wach waren, konnten wir unserem Koch Eli bei der Zubereitung unseres Frühstücks über die Schulter schauen. Anschließend ging es über die Südroute den Berg hinab. Während des Abstiegs sahen wir erstmalig Elefanten in der Ferne, was für uns äußerst beeindruckend war. Der Abstieg verlief gut und recht zügig. So hatten wir ausreichend Zeit, noch einen Stopp bei dem kurz vor der Ebene gelegenen Wasserfall einzulegen. Die letzten Meter der Wanderung verlaufen durch Graslandschaft, u.a. Weideland von Kaffernbüffeln und anderen Wildtieren. Schließlich erreichten wir das Momella Gate, den Punkt, von dem aus wir wenige Tage zuvor gestartet waren. Dort angekommen aßen wir zu Mittag und verabschiedeten uns von den anderen Wanderern sowie unserem Bergteam. Traditioneller Bestandteil ist das Überreichen der Trinkgelder an das Team am letzten Tag vor Verlassen des Nationalparks. Anschließend machten wir uns auf zu einem letzten Stopp im Arusha Nationalpark.
Ab ins Wasser!
Kanufahrten im Momella Lake sind eine beliebte Ergänzung einer Besteigung des Mount Meru. Insbesondere Vogelliebhaber kommen hier auf ihre Kosten. Da der Weg hin zu dem See allerdings durch den Nationalpark führt, kann man auch allerhand anderer Wildtiere entdecken. Wir empfanden den Ausflug wie eine Mini-Safari und würden ihn insbesondere denen empfehlen, die keine anschließende Safari geplant haben. „Momella“ ist Swahili und heißt „Wind“. Und tatsächlich war es rund um den See recht windig. Zusammen mit unseren beiden Guides konnten wir dennoch problemlos ins Wasser und per Kanu den See und die Natur entdecken. Wir waren die einzigen Touristen zu diesem Zeitpunkt, was der Fahrt weiteren Charm verlieh. Neben Büffeln sahen wir verschiedene Vogelarten und sogar Flusspferde. Aus Sicherheitsgründen hielten wir jedoch ausreichend Abstand, konnten jedoch laut und deutlich die Signale der Tiere wahrnehmen. Nach etwa zwei Stunden Kanufahrt kehrten wir zu unserem Jeep zurück und machten uns gegen Spätnachmittag auf den Weg zu unserer Lodge.
Die Besteigung des Mount Meru und der Aufenthalt im Arusha Nationalpark war damit für uns ein großartiges Erlebnis. Selten zuvor haben wir in so kurzer Zeit eine so abwechslungsreiche Tier- und Pflanzenwelt sowie vielfältige Landschaft erlebt. Auch die Besteigung des Bergs haben wir als ein tolles Erlebnis wahrgenommen. Ein gewisses Maß an Fitness und Kondition sind allerdings äußerst empfehlenswert. Da wir ein paar Jahre zuvor bereits den Kilimandscharo bestiegen hatten, haben wir teilweise auch (un)bewusst verglichen. Insgesamt gibt es große Parallelen zwischen den Abläufen der Besteigung des Mount Meru und der des Kilimandscharos. Die Fülle an Wanderern, die Flora und Fauna sowie Landschaft und Ausblicke unterscheiden sich allerdings deutlich. Wir selbst haben das Erlebnis am Mount Meru insgesamt als etwas angenehmer, ausgefallener und in keinem Fall weniger beeindruckend empfunden als die Besteigung des Kilimandscharos und würden sie daher jedem Tansania-Reisenden empfehlen!