Vier Uhr morgens! Der dritte Tag unserer Safari begann im Thorn Tree Camp mehrere Stunden vor Sonnenaufgang. Heute hatten wir uns zu einem ganz besonderen Ereignis entschieden, einer Heißluftballonfahrt in der Serengeti!
Bereits um halb fünf und nach einem kurzen Frühstück holte uns ein Fahrer ab. Wir hatten uns entschieden, die Tour mit Serengeti Balloon Safaris zu unternehmen. Zusammen mit zwei Damen, die bereits zuvor von ihrer Unterkunft abgeholt wurden, machten wir uns auf die nächtliche Fahrt hin zum Startpunkt der Ballonfahrt. Währenddessen sahen wir immer wieder Tiere und sogar eine Gruppe Flusspferde die Straße überqueren. Eine halbe Stunde Fahrzeit später, zeitgleich mit den ersten Strahlen des Sonnenaufgangs, erreichten wir schließlich den Landeplatz des Heißluftballons. Von dort aus sollte in weniger als einer Stunde unser Flug über die Serengeti starten. Unser Pilot sowie das Team waren bereits mit dem Aufbau des Ballons beschäftigt. Wir nutzten die Zeit, um die beeindruckenden Momente und den immer näher rückenden Sonnenaufgang über der Serengeti mit unseren Kameras einzufangen.
Es war mittlerweile kurz nach halb sechs als unser Pilot uns letzte Einweisungen für den Flug gab. Und dann war es soweit:
Ballonfahrt über der Serengeti!
Diese begann für uns als Passagiere allerdings liegend, da der Heißluftballon erst direkt zum Start aufgerichtet wird. Kurz darauf begann dann allerdings das Staunen, aus dem wir lange Zeit nicht herauskamen. Wir flogen für einige Zeit nur etwa einen Meter über dem Boden. Dieser Tiefflug erlaubte uns den Blick auf die unzähligen Impalas aus nächster Nähe. Aus anschließend wechselnder Höhe konnten wir nicht nur die immer höher aufsteigende Sonne, sondern auch Giraffen, Elefanten und unzählige andere Tiere bestaunen. Wir teilten dieses unvergleichliche Erlebnis mit nur wenigen anderen Passagieren. Während der Hochsaison finden bis zu 16 Teilnehmer Platz in der Gondel eines großen Ballons, kleinere sind auf bis zu 12 Personen ausgelegt.
Nach einer guten Stunde Flug über die Serengeti, der je nach Witterung auch kürzer oder länger dauern kann, landeten wir schließlich. Anschließend erzählte uns unser Pilot von der Tradition eines Glass Champagner nach jeder Ballonfahrt und wir wertschätzten die perlige Erfrischung. Letztlich machten wir uns auf zu einem gemeinschaftlichen Frühstück. Inmitten der Serengeti erwartete uns ein reicht gedeckter Tisch, der diesem äußerst beeindruckenden Event ein großartiges Ende setzte.
Gegen zehn Uhr morgens waren wir schließlich zurück beim Thorn Tree Camp, wo wir die vorherige Nacht verbracht hatten. Zusammen mit unserem Guide Michael machten wir uns auf zu einer letzten kurzen Pirschfahrt durch die Serengeti, bevor wir den Nationalpark verließen. Während unserer Rückfahrt zur Ngorongoro Conservation Area und dem Ngorongoro Krater sahen wir erneut enorme Herden von Gnus und Zebras. Nach etwa zwei Stunden Fahrzeit erreichten wir den Eingang des Ngorongoro Nationalparks. Dieser ist am Kraterrand gelegen, von wo aus man einen sagenhaften Blick hinein in den Krater hat.
Ngorongoro Krater
Der Ngorongoro Krater ist der größte inaktive Vulkankrater der Welt mit einem intakten Ökosystem. Entstanden ist der Ngorongoro Krater durch den Zusammenbruch eines ehemaligen Vulkanbergs. Der Krater hat einen massiven Boden von ca. 264 Quadratkilometern mit einer Tiefe von über 600 Metern. Er ist damit etwa dreimal so groß wie Paris. Die Abfahrt in den Krater ging recht schnell, sodass wir ausreichend Zeit zum Erkunden des Kraters hatten. Zwar hatten wir in den beiden vorherigen Nationalparks Lake Manyara und Serengeti bereits einige Tiere gesehen. Die große Anzahl an Tieren in dem Krater (bis zu 25.000 größere Säugetiere) war dennoch beeindruckend. Außerdem sahen wir aus der Ferne eines der seltenen Spitzmaulnashörner. Die enormen und teils wolkenverhangenen Felswände, die den Krater umringen, verleihen diesem Nationalpark einen ganz besonderen Charakter.
Gegen Ende der nachmittäglichen Pirschfahrt fuhren wir in Richtung Kraterwand, um über diese den Nationalpark zu verlassen. Währenddessen konnten wir ein letztes Mal die imposanten Elefanten des Parks bestaunen. Pünktlich gegen 18 Uhr erreichten wir schließlich den Ausgang des Ngorongoro Krater Nationalparks. Die heutige Nacht verbrachten wir in der Karatu Simba Lodge. Diese liegt in Karatu, nahe des kleinen Örtchens Mto Wa Mbu, inmitten von Plantagen und bietet einen schönen Blick über die Landschaft.
Last but not least – Tarangire Nationalpark
Für den letzten Tag unserer Safari hatten wir eine Pirschfahrt durch den Tarangire Nationalpark geplant. Wie auch die Tage zuvor starteten wir daher recht früh. Nach etwa einer Stunde Fahrzeit erreichten wir den Park. Der Tarangire Nationalpark zählt zu den berühmtesten Nationalparks Tansanias und ist vor allem wegen seiner vielfältigen Pflanzen- und Tierwelt bekannt. Zudem beherbergt er eine der größten Elefanten-Populationen des Landes. Dementsprechend hatten auch wir die Chance, die Dickhäuter aus nächster Nähe zu sehen. Außerdem konnten wir erneut Löwen und zahlreiche andere Wildtiere beobachten. Uns haben auch die zahlreichen teils meterhohen Termitenbauten beeindruckt. Diese säumen den gesamten Park, ebenso wie die teils Jahrhunderte alten Baobab Bäume. Baobab Bäume, oder auch Affenbrotbäume genannt, sind weit verbreitet in Afrika und beeindrucken durch ihre oftmals meterdicken Stämme sowie teils bizarre Gestalt. Insbesondere während der Trockenzeit dient ihre Rinde Elefanten als Wasserquelle, weswegen untere Teile der Baumstämme häufig riesige Kratzer haben.
Gegen Nachmittag verließen wir schließlich den Tarangire Nationalpark und beendeten damit unsere Safari durch die Nationalparks Lake Manyara, Serengeti, Ngorongoro und Tarangire – vier großartige Nationalparks, die sich trotz einer ähnlichen Tierwelt deutlich unterscheiden. Der Lake Manyara Nationalpark bspw. beeindruckt durch seinen großen See sowie die unzähligen Vogelarten. Die Seregenti ist hingegen deutlich trockener und weniger dicht bewachsen. Der Ngorongoro Krater besticht durch seine wolkenverhangene Kraterwand sowie eine enorme Anzahl an Tieren auf nur wenigen Quadratkilometern. Der Tarangire Nationalpark beherbergt eine der größten Populationen an Tieren und ermöglicht danke seiner Größe ausgedehnte, abwechslungsreiche Ausflüge.
Da die Tierarten in allen Nationalparks ähnlich sind, können wir nur empfehlen, die Fahrten zu genießen und sich nicht stressen zu lassen, falls man ein Tier mal nicht gesehen hat. Am folgenden Tag wird erneut die Chance dazu geben. Wir haben so unsere Safari als großartige Erfahrung erlebt!