In einem vorherigen Artikel haben wir über die Hintergründe zur Höhenkrankheit geschrieben. Doch welche Möglichkeiten zur Vermeidung der Höhenkrankheit gibt es? Wir halten folgende Aspekte für besonders wichtig:
Zeit
Wichtig ist es, sich während des Aufstiegs Zeit zu lassen! So kann euer Körper sich gut an die Höhe anpassen. Auch das Prinzip „walk high, sleep low“ (tagsüber hoch wandern und auf niedrigerer Höhe schlafen) ist sehr gut zur Anpassung an die Höhe geeignet. Der langsame Aufstieg ist die beste Möglichkeit, die Höhenkrankheit zu vermeiden.
Ruhe
Verausgabt euch nicht direkt zu Beginn der Tour, auch wenn sie scheinbar einfach zu laufen ist. Ihr benötigt eure Energie im Zweifelsfall an anderer Stelle. Folgt daher den Anweisungen der Reiseleiter. „Pole pole“, „langsam langsam“ ist nicht ohne Grund ein so bekannter Ausdruck. Nutzt außerdem die Zeit in den Camps zur Erholung. Falls möglich, startet eure Expedition gut erholt.
Ernährung
Eine gesunde und ausgewogene Ernährung ist grundsätzlich ratsam, insbesondere jedoch in den Wochen vor eurer Expedition. Ihr solltet nach Möglichkeit keine Mangelerscheinung an Vitaminen oder Mineralien durch eine zu einseitige Ernährung haben, bevor ihr den Berg besteigt. So ist euer Körper fit und kann sich leichter auf Veränderungen einstellen. Verzehrt während der Wanderung nach Möglichkeit viel kohlenhydrathaltige Nahrung. Sie bindet bei der Verarbeitung durch den Körper weniger Sauerstoff als fett- und eiweißreiche Lebensmittel. Nehmt während der Wanderung außerdem viel Flüssigkeit zu euch, insbesondere Wasser. Ihr solltet zumindest 3-4 Liter pro Tag trinken.
Alkoholkonsum
Alkoholkonsum erschwert dem Körper die Einstellung auf die Höhe und fördert damit das Auftreten der Höhenkrankheit. Moderater Konsum von Alkohol, d.h. ein abendliches Glas Wein oder ein Bier, sind allerdings auch bis kurz vor eurer Besteigung des Kilimandscharos noch in Ordnung. Spätestens mit Beginn der Tour solltet ihr dann jedoch konsequenterweise komplett auf Alkohol verzichten.
Nahrungsergänzungsmittel
Diese werden viel diskutiert, allerdings scheinbar ohne abschließende Erkenntnis. Als Nahrungsergänzungsmitteln wird insbesondere Antioxidantien und Ginkgo nachgesagt, die Aufstiegschancen auf den Gipfel des Kilimandscharos zu erhöhen. Die Einnahme von Vitamin-C bzw. Multivitamin-Tabletten oder das Trinken von Ginkgo-Tee in den Wochen vor Beginn der Reise sind wohl kaum schädliche Maßnahmen; ob sie förderlich für die Besteigung des Kilimandscharos sind, sei allerdings dahingestellt.
Medikamente
Medikamente wie Diamox, die den Wirkstoff Acetazolamid enthalten, werden zur Vorbeugung der Höhenkrankheit verwendet. Sie bringen allerdings Nebenwirkungen mit sich und ihre Wirkung ist nicht abschließend erwiesen. Eine Einnahme sollte daher gut überlegt sein. Eine Form der medikamentösen Vorbeugung der Höhenkrankheit mit i.d.R. deutlich weniger Nebenwirkungen stellt die Einnahme von Aspirin und Paracetamol/Ibuprofen dar. Beide werden während der Tour eingenommen: Aspirin in geringer Dosierung mehrfach über den Tag verteilt und Ibuprofen einmal täglich am Vormittag. In jedem Fall solltet ihr die Einnahme von Medikamenten mit einem Arzt bzw. auf euch persönlich abstimmen.
Druckkammern
Diese sind eine weitere Möglichkeit der Vorbeugung. In entsprechenden Vorrichtungen wird ein geringerer Luftdruck simuliert und damit eine Anpassung des Körpers ausgelöst. Diese Art der Vorbereitung ist vergleichbar bspw. mit einer Bergwanderung kurz vor der eigentlichen Reise zum Kilimandscharo. Kosten und Aufwand sind allerdings deutlich höher als bei anderen Maßnahmen. Bei weiterem Interesse schaut hier.
Falls ihr weitere Infos zur Vorbereitung der Besteigung des Kilimandscharos sucht, findet ihr dazu hier mehr Infos.